Werk von
Willy Reber
Das Werk von Willy Reber ist nicht der «Art brut» zuzuordnen, obwohl die Begleitumstände eine ähnliche Rolle spielen mögen, fällt es doch aus der Zeit und den Kategorien. Vielleicht trifft auf ihn am ehesten der Begriff der «Individuellen Mythologien» zu, wie ihn Harald Szeemann für seine documenta-5-Künstler gefunden hat. Natürlich war da an vorderster Stelle auch Joseph Beus dabei und Happening und Fluxus. Jenseits von Stilbegriffen und Modeströmungen ist in Valbella jedoch ein einzigartiges, fast unvergleichliches Opus entstanden. Wer denn sonst hat den irrwitzigen Versuch gewagt, seinen Erkenntnisdrang vom Bereich der aktuellsten naturwissenschaftlichen Forschung in den Bereich der Bildkunst auszuweiten?
Willy Reber hat dafür mit seinen seismografischen Bleistiftzeichnungen und seinen die Bruchstellen befragenden Collagen einen gültigen Ausdruck gefunden, eine inhärente, wenn auch kryptische Bildsprache: eine den Vorstössen in die Molekularbiologie und Quantenphysik adäquate Bildgestalt, die im verborgenen Corpus seines Archivs schlummert, mit diesem Band aber einen Sehschlitz öffnet in die Wunderwelt der Naturgesetze.